Lesen, Wandern, Palavern

Kimchi und Kürbisse


Ja, so sieht es bei mir aus. Irgendwo gibt es ein Foto von mir als dickwangiges Baby vor genau diesem Sideboard mit genau diesem Radio …

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, heißt es ja. Und ich sorge gerne dafür, dass bei mir Leib und Seele zusammenbleiben – das wäre ja noch schöner, oder?

Auch wenn bei mir hausfrauliche Aktivitäten wirklich nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen zählen, koche und backe ich gerne. Gerade der Herbst weckt in mir die Lust dazu, auch, weil ich so viele leckere frische Dinge sehe, ob nun im Supermarkt oder einfach beim Spazierengehen.

Kürbisse zum Beispiel kaufe ich am liebsten bei einem Direktvermarkter. Das ist hier in einem kleinen Dorf, und es wird eine unbeschreibliche Vielfalt angeboten: von Zierkürbis bis Halloween-Kürbis, und natürlich die verschiedensten essbaren Sorten wie Hokkaido, Butternut, Spaghettikürbis, Eichelkürbis … Bezahlt wird auf Vertrauensbasis in eine kleine Kasse, die dort steht. Daher schreibe ich auch nicht im Internet, wo das ist, zu viel Deppenvolk da draußen. Habe ich schon erzählt, dass uns schon wieder eine Plastikbox aus dem öffentlichen Bücherregal geklaut wurde? Dort bringen wir immer die größeren Bücher unter, die nicht in die Regalbretter passen. Wir haben (weil das die 4. oder 5. Kiste ist, die wir dort reinstellten und die geklaut wurde) die Kiste mit Kabelbindern festgemacht und überall mit Edding „Gehört ins Bücherregal“ draufgeschrieben – meine Güte, wer klaut denn so etwas?

Zurück zu den Kürbissen: Irgendwann im September fahre ich immer mal wieder beim Direktvermarkter vorbei, wenn ich in der Gegend bin, und sind dann die ersten Kürbisse da, jubelt mein Herz und ich lade mir meinen Kofferraum voll und fühle mich glücklich auf dem Heimweg. (Mein letztes Auto, das nach einem derben Kuss eines Betonmischers gerade zum Sterben bei einem örtlichen Kfz-Händler steht, war ein Smart – das waren also nicht soooo viele Kürbisse.)

Gestern haben wir wieder etwas Nachschub geholt.

Weil ich mal wieder irgendwo im TV gehört habe, wie unverschämt gesund fermentiertes Gemüse sein soll, habe ich mal wieder Kimchi gemacht. Da gibt es ganz leckere Rezepte (einfach nach „koreanisches Kimchi“ googeln), aber die ersten Versuche hatten für mich viel zu viel Schärfe und Knoblauch, und ich bin da nicht empfindlich. Das Fermentieren selbst hat aber immer gut geklappt. Mal sehen, ob es diesmal wieder hinhaut.

Auch sonst habe ich grade Freude am Kochen und Backen. Äpfel und Birnen, die mir beim Spazieren vor die Füße gefallen sind, landeten auf einem wenig gesüßten Kuchen (ich mag keine sehr süßen Sachen), und der beste Ehemann von allen hat mal wieder einen Satans- äh, Seitanbraten fabriziert. Diese Braten schmecken besser als jede Art „Fleischersatz“, die ich kenne. Hier der Link zum Rezept.

Ja, ich muss gestehen: Gut und lecker essen ist für meine Lebensfreude nicht ganz unerheblich …

1 Kommentar

  1. Angela

    Da bin ich ganz auf deiner Linie. Wenn im Herbst die Kürbisse aus den Auslagen kullern, tanze ich jedes Jahr buchstäblich durch die Gemüseabteilung. Und vielen Dank für die Anregung, mal wieder Kimchi anzusetzen. Leider esse ich das hier im Haushalt alleine, aber so bleibt dann auch mehr für mich 😉

Schreibe einen Kommentar zu Angela Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2025 Nachtlande

Theme von Anders NorénHoch ↑