Lesen, Wandern, Palavern

Monat: November 2025

Wer hat das erfunden?


Kennt ihr das? Da hat man irgendein haushaltsnahes Dingsi und fragt sich ständig, ob der Entwickler (hier bewusst die maskuline Form) des Geräts so etwas überhaupt schon mal benutzt oder geputzt hat, oder ob er (sic) solche Dinge den weiblichen Haushaltsangehörigen überlässt.
Mal drei Beispiele…

1) Das Cerankochfeld:
Ich habe hier immer wieder meine „Sixth Sense“-Erlebnisse. Sprich, ich komme mir vor wie ein Geist, der versucht, etwas in der materiellen Welt zu bewirken – in dem Fall den Herd zu entsperren. Leider scheint irgendwas an mir dem Feld nicht sehr real vorzukommen, und ich muss oft mehrfach darauf herumdrücken oder meine Anwesenheit mit einem Stück Besteck verstärken. Ich habe keinen Plan, wieso ich damit so besondere Probleme habe, beim besten Ehemann von allen zickt der Herd nicht so rum. Vielleicht ist er nicht auf Frauenhände geeicht?

2) Der Staubsauger:

Das ist so ein nicht ganz billiger, beutelloser Staubsauger. Ich habe ihn mal bei FYS geschenkt bekommen, also will ich auch nicht groß meckern, geschenkter Gaul und so. Er erfüllt auch recht treu seinen Dienst. Aber da wir naturverbunden wohnen, viele Zimmerpflanzen haben und ich und die Katze regelmäßig Haare in der Wohnung verstreuen, verstopft der Staubsauger gern mal an einem Knäuel aus Haaren und trockenen Blättern. Netterweise kann man das Ding ganz gut zerlegen, aber der einzige Ort im Saugsystem, an den man kaum rankommt, ist die enge Biegung, wo sich dann natürlich auch meistens die Verstopfung bildet. Ich habe schon viel und lange mit gebogenen Drähten und ähnlichem darin herumgefummelt und mich geärgert, dass man das kaum reinigen kann.

3) Der Klodeckel:
Ich will nicht ins Detail gehen, aber – wer denkt sich Klodeckel aus, die irgendwelche schmalen, schwer zu reinigenden Ritzen haben?

Und, bei welchen Geräten denkt ihr: „Wer hat das erfunden?“

Everything is beautiful

Triggerwarnung: Tod

Wald bei Zotzenbach

Ich liebe ja den Herbst generell, aber Ende Oktober, Anfang November ist für mich noch einmal eine besondere Zeit. Ob man nun Halloween feiert oder Allerheiligen oder Samhain oder irgend ein anderes Der-Winter-naht-Fest – es ist eine Zeit, in der die Welt der Toten und der Lebenden ein wenig enger rücken, zumindest, wenn man sich darauf einlassen will.

Ich könnte jetzt so viel dazu schreiben, aber ich merke, dass ich hier – halbwegs seriös und mit Klarnamen im Hintergrund – gar nicht so viel von diesen Gedanken in die Welt hinausblasen will. Falsch verstanden zu werden ist ja heute ziemlich einfach, und da werden ein paar typische Skorpion-Gedanken schnell mal als Lebensmüdigkeit ausgelegt oder spirituelle Anwandlungen interpretiert, als hätte man einen Dachschaden. Been there, done that.


Für mich ist es ja gar nicht so, dass Gedanken an den Tod etwas mit mangelnder Wertschätzung dem Leben gegenüber zu tun hätten – im Gegenteil. Gerade weil ich sterblich bin und ziemlich sicher, dass da kein Leben 2.0 in Himmel, Hölle oder Nirvana nachkommt, möchte ich dieses Leben nicht ungelebt vorbeirauschen lassen. Ich möchte seine süßen Seiten genauso schmecken wie seine bitteren. Und der Tod mahnt mich, das ganze nicht aufzuschieben und zu vertrödeln.

Und was ich auch mit dieser Zeit jetzt verbinde, sind all die, die nicht mehr bei mir sind – sei es, weil sie, wie meine Großmutter und Eltern oder mein erster Jugendfreund, schon tot sind, oder weil wir uns aus den Augen verloren, verstritten oder auseinandergelebt haben. Auch sie sind mir in dieser Zeit näher, und das macht mich traurig und gleichzeitig glücklich – glücklich für alles, was ich an tollen Begegnungen mit Menschen in diesem Leben schon mitnehmen durfte.

Das „Stennen Ross“

Die letzten Tage war ich viel im Wald spazieren. Eigentlich hatten wir uns gestern mit Freunden dazu verabredet, aber der beste Ehemann von allen war sehr erkältet und nicht wandertauglich, und ich auch ein Stückchen krank und womöglich virenschleudernd. Also bin ich allein durch die Wälder gelaufen, und besonders am letzten Oktobertag war das sehr schön und magisch am Götzenstein und in seinen Wäldern.

Ach ja, der richtige Soundtrack wäre jetzt vielleicht „Autumn“ von New Model Army: „Everything is beautiful, Because everything is dying“

Lyrics findet ihr hier, den Song auf Youtube.

Auf dem Dachsbuckel

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