Lesen, Wandern, Palavern

Kategorie: Wandern (Seite 2 von 2)

Urlaub im Odenwald und drumherum

Ich und der beste Ehemann von allen haben gerade die Osterferien frei. Das Wetter (viel zu warm, viel zu trocken – ja, das ist mir bewusst) lädt ja gerade sehr zu Ausflügen ein. Klar, es ist auch schön, mal in den Urlaub zu fahren, aber ehrlich gesagt kann ich mich hier auch prima wochenlang damit vergnügen, diverse Ausflüge in die nähere und weitere Region zu machen.

Wir wohnen hier – Vorsicht, abgedroschener Tourismuswerbespruch – da, wo andere Urlaub machen. Wir haben hier im vorderen Odenwald und drumherum Städte (wobei es mich in die großen wie Mannheim eher selten zieht, außer ich will ins Museum), Dörfchen, Burgruinen en masse, Wälder, Weinberge, Flüsse und Seen in der Rheinebene, viele spannende Felsformationen, und überhaupt ist es hier wunderschön, wenn – wie zurzeit (zu früh, ja, ich weiß) – die Streuobstwiesen blühen. Apfel und Birne vor allem, nachdem zuvor die blühenden Mirabellen und Wildkirschen die Waldränder gesäumt haben.

Kennt ihr das Kinderbuch Die Brüder Löwenherz?

Und dann ist es natürlich auch schön, ein bisschen Zeit zu haben, um Menschen zu treffen, mit denen es sonst schwierig ist, auf einen terminlichen Nenner zu kommen.

Was wir in der letzten Woche unter anderem angesteuert haben:

Der Dachsbuckel und der Kunstweg bei Abtsteinach und das Bachbett des jungen Mörlenbachs bei Kreidach


Die Walpurgiskapelle bei Weschnitz

Das Eiterbacher Tal bei Siedelsbrunn

Weinheim (mein Lieblingsstädtchen, wo wir auch mal sieben Jahre oder so gewohnt haben)

Die Ketscher Rheininsel

Eine Mini-Pilgerrunde im Odenwald

Den Text habe ich im Coronajahr 2020 für das Monatsmagazin Weschnitz-Blitz geschrieben; dort wurde er im September 2020 veröffentlicht. Ich habe einige Sätze aktualisiert.

Startpunkt: Parkplatz Eichenschlag an der Hoffeldstraße Vöckelsbach (Mörlenbach)
https://www.openstreetmap.org/#map=19/49.563207/8.767101

Allgemein

Du folgst (bis auf kleine Abweichungen, die an der jeweiligen Station beschrieben werden) der Wegmarkierung gelbe 6. Die Beschreibungen orientieren sich an einer Begehung der Runde im Uhrzeigersinn.

Vom Startpunkt Parkplatz Eichenschlag folgst du ein Stück den anderen Wegmarkierungen (unter anderem blauer Strich) bergan, bis die 6 nach wenigen hundert Metern dazustößt. Du folgt der 6 nach links. Der Weg ist ca. 6,5 Kilometer lang.

Alternativ kannst du die Runde auch vom Parkplatz Steinachquelle in Ober-Abtsteinach erwandern, dann ohne die letzte Station.

https://www.openstreetmap.org/node/388225358#map=19/49.547839/8.781831

Station 1 – Der Waldteich

Wo in zwei Quellbächlein der Vöckelsbach entspringt und sich durch Felsen und sumpfigen Wald schlängelt, befindet sich seit 1988 das Naturschutzgebiet „In der Striet“. Mit knapp 5 Hektar ist es eines der kleinsten Naturschutzgebiete des Kreises. In diesem Waldstück hält sich zum Winterende der Frost lange.

Am Weg, der am Rand des Naturschutzgebietes entlangläuft, stößt du auf einen stillen kleinen Teich, den Försterteich. Wenige Meter weiter kannst du auch mehrere Brunnen entdecken.

Wasser symbolisiert Gefühle. Hier findest du die ruhige, unspektakuläre und verborgene Seite des Elements. Doch wie Gefühle ist Wasser nur scheinbar weich und nachgiebig; es höhlt beharrlich jeden Stein. Wie das Wasser brauchen wir Gefühle zum Leben.

Du kannst hier einen Moment leise in dich gehen und Kraft tanken.

Station 2 – das Monster

Wenige hundert Meter nach dem stillen Teich wartet auf dich versteckt im Wald das Monster. Es lauert an einem Stichweg nach links nahe eines große Hochstandes.

Ruhig fixiert dich das rote, geschlitzte Auge. Unter dem dichten Blätterdach ist nur schwer zu erkennen: ist es eine giftige Riesenschlange, eine unheimliche Echse oder ein gefräßiges Krokodil? Auf jeden Fall ist es unbeweglich, ein Angriff ist nicht zu befürchten. Streicheln ist erlaubt!

Der Ort verdeutlicht die Macht der Fantasie. Hier wurde kreativ und humorvoll ein Monster erschaffen, von dem wir wissen, es ist nicht echt. Aber im Alltag erschaffen wir viel zu oft Monster in unserem Kopf und halten sie für real. Auch ungefährlichen und trivialen Dinge können wir böse Augen und gefräßige Münder malen. Wir sollten unsere Monster manchmal lächelnd streicheln, statt sie zu fürchten und zu bekämpfen. Vielleicht stellen wir dann fest, dass das Monster nur ein harmloses, zahnloses Monsterchen ist.

Station 3 – Der Dachsbuckel

Ein Holzschild weist dir den Weg nach links zum Dachsbuckel, wenn du die Anhöhe hinauf nach Abtsteinach fast erklommen hast. Du folgst ein Stück der Markierung gelbe 5; wenn diese rechts bergab führt, gehst du geradeaus und links weiter zu den großen Felsen. Über Kreidespuren an den beeindruckenden Steinen brauchst du nicht zu rätseln. Die Steine sind beliebt zum „Bouldern“, das heißt freiem Klettern ohne Seil und Haken.

Benannt wurde die Felsformation nach den zahlreichen Dachsen, die es dort geben soll. Der Dachs, im Märchen „Meister Grimbart“, ist ein scheues und nachtaktives Wesen. Man hielt die hübschen schwarz-weißen Tiere lange für Einzelgänger. Doch in Wirklichkeit leben sie in Großfamilien, sogenannten Clans, die sich aus einem Elternpaar und einigen Jungtieren zusammensetzen. Wohnstatt sind dabei die großen und weit verzweigten Höhlensysteme der Tiere, die mehrere hundert Meter lange Gänge und Wohnhöhlen mit Dutzenden von Ausgängen besitzen können. Manchmal teilen sich mehrere verwandte Dachsgruppen einen Bau, und auch Füchse sind bei Dachsen manchmal als Untermieter zu Gast.

Dem Dachs sagt man im Volksglauben heilende Kräfte nach. Dies gilt zum einen handfest in Form von „Dachsfett“, das schon Hildegard von Bingen gegen Gicht empfahl. Der Dachs ist aber auch ein hilfreicher spiritueller Wegbegleiter. Er kann dich in die Tiefe führen, zu dir selbst oder aber zu deinen wahren Gefährten, deinem Clan – ob nun blutsverwandt oder seelenverwandt.

Station 4 – der Kunstweg

Eine steinerne Welle begrüßt dich, wenn du kurz vor der Steinachquelle auf den Kunstweg stößt. Die Skulptur wurde von der Österreicher Künstlerin Helga Palasser im Jahr 2000 geschaffen. Die „Welle“, wie das Werk auch heißt, gehört zum ersten Kunstweg, der durch die Sparkassenstiftung Starkenburg gefördert wurde. Initiiert hatte diese Kunstwege der Abtsteinacher Bildhauer Martin Hintenlang. Der Weg hat sieben Stationen; wenn du einen Umweg machen möchtest, kannst du die anderen Kunstwerke in Richtung Sportplatz besichtigen (ca. 750 Meter einfacher Weg).

An der Grillanlage Steinachquelle beginnt außerdem ein weiterer, 2006 eingeweihter Kunstweg mit sechs Stationen in der anderen Richtung (ca. 1,5 Kilometer einfacher Weg).

Wind und Stein, Wolke und Wasser und der zündende Funke der Kreativität tanzen hier unter dem offenen Abtsteinacher Himmel ihren Reigen. Und sie motivieren andere zum kreativen Tun. Vielleicht kannst du ein bisschen was von dieser schöpferischen Lust mitnehmen oder gleich auf dem Spaziergang eine kleines Waldkunstwerk aus Zweigen schaffen, oder einen Reim verfassen, oder…

Station 5 – Die Steinachquelle

Du folgst einige dutzend Meter dem ausgebauten Weg zum Naturparkplatz Steinachquelle. Nahe einer Rastanlage mit schöner Grillhütte, Spielplatz und Wiesengelände befindet sich die Quelle der Steinach. Ein Brunnen wird von dem Wasser des Flüsschens gespeist.

Die Steinach mündet nach gut 20 Kilometern im Neckar. Für die Menschen war sie früher von großer Bedeutung. Sie trieb Mühlen an und wurde genutzt, um Baumstämme zum Neckar zu flößen. So wichtig war der Flüsschen, dass sogar die Siedlung an seiner Mündung früher nur Steinach hieß und auch das dortige Adelsgeschlecht, die Landschaden von Steinach, sich den Namen vom Odenwaldgewässer entlehnten.

In moderneren Zeiten wurde die Steinach noch einmal ein bisschen berühmt. Weil ihr Wasser so sauber, kalt und gleichzeitig kalkhaltig war, siedelte man dort im 18. Jahrhundert Flussperlmuscheln an. Das war eine Besonderheit, denn es ist schwierig, die empfindlichen Tiere an eine neue Heimat zu gewöhnen. Die Muscheln vermehrten sich gut. 50 000 Exemplare schätzte man gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Doch dann ließ die Wasserqualität der Steinach nach. 1965 wurde das letzte Mal nach Flussperlmuscheln gesucht, aber nur noch wenige gefunden.

Du kann hier erkennen: Auch scheinbar unauffällige Dinge können eine spannende Geschichte haben. Du musst manchmal nur genauer hinsehen – so wie bei der Steinach, so wie bei einer Muschel, verborgen am Grund des Flusses.

Station 6 – Ausblick und Fernblick

Die überschaubare Welt des vorderen Odenwalds mit seinen kleinteiligen granitdominierten Landschaftsstrukturen öffnet sich hier in Richtung Rheinebene. Wenn das Wetter klar genug ist, kannst du von hier bis hinüber in den Pfälzerwald schauen. Es ist ein schöner Platz für eine kleine Rast, ein Innehalten. Wenn du in Ruhe den Blick weit schweifen lässt, gewinnst du neue Perspektiven. Du behältst den Überblick, statt irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen.

7 – Götzenstein

Als man die Götter noch auf Berggipfeln vermutete, hat man ihnen an Orten wie diesem seine Aufwartung gemacht. Doch ob es früher an diesem Felsen wirklich Kulthandlungen gegeben hat, ist nicht nachweisbar. Der Name Götzenstein ist erst seit dem 19. Jahrhundert belegt. Heute findet man dort immer wieder Spuren neuheidnischer Religionsausübung.

Der Sage nach hat an dieser Stelle der fränkische Stammesführer Dietbert weiter den alten Göttern gehuldigt, nachdem Frankenherrscher Chlodwig um das Jahr 500 zum Christentum übertrat. Allerdings änderte er seine Meinung, als ein christlicher Mönch mit Gottes Beistand ein Kind aus einem brennenden Haus rettete, und ließ dann sich und seine Mannen taufen.

Zwischen den Steinen findest du eine rechtwinklige Aussparung, die als Befestigung für einen Pfahl – vielleicht eine Art Maibaum – gedeutet werden kann. Auch gab es schon Überlegungen, ob nicht der große, quer liegende „Hinkelstein“ früher einmal aufrecht gestanden haben mag. Doch das ist Spekulation.

Spuren von menschlicher Hand zeigt der Berggipfel aber durchaus, besitzt er doch ein abgeflachtes großes Plateau. Handelt es sich hierbei um einen Versammlungsstätte, wie manche Heimforscher glauben, oder doch eher die Reste einer alten Besiedlung?

Für dich bietet der Götzenstein die Möglichkeit, eine kurze Auszeit in der Welt der Mythen und Geschichten zu erleben. Lass den Ort einfach auf dich wirken.

8 – Schnorrenbach mit Bildstock

Der kleine Weiler Schnorrenbach, der heute zu Birkenau gehört, hat nur zwei Höfe und wenige Einwohner. Seit Ende 2019 der Skilift seinen Betrieb einstellte, verirren sich nur wenige Wanderer und Mountainbiker dorthin.

Doch es handelt sich bei Schnorrenbach durchaus um ein geschichtsträchtiges Dörflein. 1344 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt, doch er kann älter sein. Erstaunlich ist, dass der untere Hof vom 16. Jahrhundert an jahrhundertelang von ein und der selben Familie bewohnt wurde.

Auffällig ist der schöne hohe im barocken Stil gestaltete Bildstock mit kleiner Pieta am Weg. Er wurde 1795 von den Schnorrenbachern Peter und Anna-Maria Weber errichtet; die Nachfahren betreuten den Bildstock immer weiter. 1978 wollten ihn Diebe stehlen und warfen ihn um, doch sie wurden bei ihrem Tun gestört. 1983 wurde der Bildstock wieder aufgerichtet.

An so einem Ort, wo Traditionen von Jahrhunderten in alten Fachwerkhäusern und Bildstöcken greifbar sind, ist ein guter Platz, um dich mit dem Wert von Traditionen auseinanderzusetzen. Wo geben sie dir Halt, stiften Sinn? Wo engen sie dich ein und hindern am Wachsen?

9 – Parkplatz Eichenschlag, Bänke

Die Tour endet, wo sie begann: Am Parkplatz in Vöckelsbach. Der Kreis schließt sich, und du kannst dort auf schönen Bänken – unter anderem einer sehr bequemen Liegebank – ausruhen, noch einmal einen Fernblick genießen und das Gesehene rekapitulieren. Denn wie das Verdauen zum Essen gehört, gehört das Entspannen zu körperlichen und geistiger Anstrengung. Überlege dir: was nimmst du mit von dieser Runde? Was willst du lieber dort lassen?

Von Buchklingen zu Wachenburg (Wanderung)

Buchklingen ist ein kleiner Ortsteil von Birkenau, der hoch in den Odenwaldhügeln liegt und von dem man einen schönen Blick Richtung Bergstraße hat. Der Name deutet schon darauf hin, dass es eine waldreiche Gegend ist, in der Buchen vorherrschen.

Es gibt dort aber auch viele Wiesen, auf denen unter anderem Büffel grasen. Bei unserem Spaziergang haben sie sich in Wanderwegnähe leider nicht blicken lassen. Die Tiere gehören zu einem Restaurantbetrieb in Löhrbach, der sie als Bisonburger & Co. auch auf der Speisekarte hat.

Ich mag schon lange eine kleine Madonna, die dort am Wegrand in ihrem Schrein steht. Früher war diese Nische sehr düster und voller Spinnweben, heute ist sie sauber. Beeindruckend ist auch die schöne große Eiche, die daneben steht.

Wir machten bei der Wanderung einen kleinen Schlenker weg vom Höhenweg, der mit dem grünen Andreaskreuz bzw. Quadrat bezeichnet wird, auf den Burgensteig, den eine blaue Burg kennzeichnet. Das war ein ziemlich steiler Aufstieg auf den Wachenberg.

Der Weg führt – ebenso wie der Höhenweg – zur Wachenburg. Die mittelalterliche Anmutung dieser Burg ist sozusagen „fake“. Sie wurde erst 1928 fertiggestellt und dient als Treffpunkt und Erinnerungsstätte studentischer schlagender Verbindungen. Jedes Jahr am Freitag nach Christi Himmelfahrt kommen die Studenten und „Alten Herren“ nach Weinheim – ein Tag, an dem ich, als wir noch in Weinheim wohnten, die Innenstadt mied. Diese Mischung aus männlicher Bierseligkeit und Fackelmärschen sagte mir einfach nicht zu.

Auf dem Rückweg machten wir einen Schlenker vorbei an einem besonderen Grenzstein, einem sogenannten „Dreimärker“, da er eine Stelle markiert, an der drei Gemarkungen zusammenstoßen. Auf dem Stein kann man auf einer Seite „GB“ lesen, das bedeutet „Großherzogtum Baden“. Außerdem ist eine Weinleiter darauf zu sehen, die die Stadt Weinheim symbolisiert. Das „H“ – auch als Maueranker gedeutet – steht auf den Grenzsteinen der Region für die Gemeinde Birkenau. Auf der dritten Seite ist „GH“ zu lesen – für das Großherzogtum Hessen. Auch heute markiert der Stein noch die Grenze zwischen Birkenau/Hessen, Gorxheimertal/Hessen und Weinheim/Baden-Württemberg. Wie oft bei solchen Dreimärkern wirkt auch dieser Stein etwas angenagt – das kann an Schäden durch Fuhrwerke und Forstarbeiten liegen. Allerdings wurde früher oft auch absichtlich etwas von solchen Steinen abgeklopft, da man ihnen im dörflichen Aberglauben allerlei heilende Kräfte zuschrieb.

Die Wanderung wurde im Nachhinein überschattet davon, dass plötzlich das Handy des besten Ehemanns von allen losheulte und eine Katastrophenwarnung absetzte: Die Polizei habe Mannheims Innenstadt gesperrt. Wir wunderten uns – ich dachte an so etwas wie einen Banküberfall. Was wirklich los war, sahen wir dann erst zu Hause.

Tierköpfe bei Weinheim (Wandern)

Eine meiner großen Leidenschaften ist das Wandern. Oder, weil sich das nach sportlichen 30-km-Märschen anhört, das Spazierengehen. Heute war ich mit dem besten Ehemann von allen unterwegs.

Wir sind seit längerer Zeit mal wieder im Bereich des Weinheimer Hirschkopfes und Saukopfes herumgelaufen. Dabei haben wir eine abgekürzte Variante des dortigen Wanderwegs 2 gewählt, der am Wanderparkplatz am Ende des Weilers Nächstenbach beginnt.

Bei der Wanderung über Saukopf und Hirschkopf gibt es einiges zu sehen. So stößt man auf dem dortigen Höhenweg auf diesen merkwürdigen Turm – der keiner ist. Es handelt sich um einen Abluftschacht des Saukopftunnels, der seit 1999 den Weg ins Weschnitztal abkürzt – und die Staus ein paar Kilometer weiter verlagert. Aktuell baut man eine Ortsumgehung um Mörlenbach.

Wenn man „nach dem Thurm“ gehen will, ist aber der Hirschkopfturm gemeint.

Vor dem kleinen, steilen Aufstieg zum Hirschkopf sind wir noch über den Saukopf gewandert und haben von der Hütte „Schauinsland“ den Blick über meine kleine Welt genossen – das Weschnitztal.

Zwischendurch kommt man auch am Hölzerlipsstein vorbei. Der Grund für die seltsamen Ausbuchtungen in dem Stein erklärt folgende Sage: Eine Mutter schickte ihre Tochter aus, um der Tante Brot und Wein zu bringen. Die Tochter musste durch den Wald, und Hölzerlips, der Räuber, trat ihr entgegen. Er erschlug das Kind. Nach vielen Stunden suchte die Mutter ihre Tochter und fand sie erschlagen am Wegesrand. Ihre Tränen erweichten die Steine, und noch heute kann man die Abdrücke der Weinflasche und des Brotes im Stein sehen…
Den Räuber Hölzerlips und seine Bande gab es wirklich, aber darüber erzähle ich ein andermal mehr.

Jetzt aber endlich: der Hirschkopfturm.

Sehr viele Stufen sind es nicht hinauf, aber sie sind eng und schmal.


Auch oben hat man nicht viel Platz, aber der Ausblick in den Odenwald oder ins Rheintal (siehe Bild) ist toll.

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