Nachtlande

Lesen, Wandern, Palavern

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Die kleinen Dinge

Es ist ja schon eines dieser psychologisch-spirituellen Klischees, dass man die kleinen Dinge wertschätzen muss, das kleine Glück. Aber eben jenes Klischee stimmt, wie so viele andere aus dem Bereich, einfach auch oft.

Ich bin ja zurzeit auf dieser Achterbahn namens Wechseljahre (oder sollte ich besser sagen: die Achterbahn namens Leben?), und mir ist von diesem Hin- und Hergeruckel, dem Auf und Ab, manchmal schon ganz schön blümerant. Gestern ging’s mal wieder huiiiihhh bergab, weil sich ein paar unschöne Dinge beim Zahnarzt zeigten, die mich noch einige Nerven und Schmerzen kosten werden. (Immerhin wurde ich für meine schön fleißig geputzten Zähne gelobt.)

Aber gleichzeitig war das wie ein dezenter Tritt in den Hintern. Zum einen, mich wirklich und vorrangig erst mal wieder um mich zu kümmern. Nein, nicht um X mit den vielen unlösbaren Problemen oder Y, der seinen Hintern nicht hochbekommt, um gesünder zu leben. Sondern um mich, die sich um die Xs und Ys ihrer Welt viel zu sehr den Kopf zerbricht – was niemandem etwas bringt, denen nicht und am wenigsten mir.

Und dann eben jene kleinen Dinge. Heute Vormittag habe ich bewusst einige davon genossen: Da war das genau richtige Lied, das das Autoradio von meinem übervollen USB-Stick auswählte. Da war der junge Mann an der Rezeption in der Bücherei mit dem W20 an einer Kette um den Hals, mit dem ich mich kurz und nett über P&P-RP unterhalten habe (wenn ihr nicht wisst, was das ist, seid ihr selbst schuld). Der Korb voller Literatur zu philosophischen, psychologischen und spirituellen Themen, den ich glücklich aus der Bücherei schleppte. Der schöne Spaziergang durch den Exotenwald, und die Krähen grüßten mich, und der Regen kam später als angesagt. Der ältere türkische Herr, der mich an der Kasse vorließ mit meinen drei Tüten Kürbiskernen (mein schlimmstes Suchtmittel). Die unglaublich wundervoll kitschige pseudo-griechische Vase, die am Straßenrand stand und von mir mitgenommen werden wollte.

Solche kleinen Momente sind Gold wert.

Odenwälder Kerwe

Ich schreibe als Lokalreporterin natürlich auch über die Kerwe. „Was ist das, Kerwe?“, fragte mich vor kurzem eine Bekannte aus einem anderen Teil Deutschlands. Und ich versuchte zu erklären, wo zwischen kirchlichem Fest, teils skurrilem Brauchtum und allgemeinem, alkohollastigem Volksfest eine Kerwe angesiedelt ist. Für mich ist es ja imemr ein Spagat zwischen Heimatgefühlen und einem fremdelnden Blick darauf als „Zugereiste 2. Generation“.

Dabei sind diese Gewichtungen durchaus unterschiedlich. Eine relativ große Kerwe wie jene in Mörlenbach hat den Charakter eines Volksfestes – wir hatten dieses Jahr sogar ein Riesenrad! In kleinen Ortsteilen geht es dagegen oft intimer zu. Da ist dann zum Beispiel die Kerwepredigt wichtiger, bei der all jene aufs Korn genommen werden, denen im letzten Jahr ein blödes Missgeschick passiert ist. Diese Missgeschicke haben oft etwas mit Alkohol oder Traktoren zu tun und nicht selten mit beidem auf einmal. Sie werden vom Kerwepfarrer vorgetragen, dem ein Mundschenk immer wieder Getränke reicht. Üblich ist auch das Ausgraben und später das Vergraben der Kerwe am Anfang und Ende des Festes, in der Regel in Form einer Flasche.

Ich erzähle einfach mal, wie die Mörlenbacher Kerwe abläuft. Wie ich schon sagte, gehört sie zu den größten Festen hier im Weschnitztal. Jeder Ort hier hat sein „großes Fest“ – in Fürth ist es der Johannismarkt, in Rimbach der Pfingstmarkt, in Lindenfels das Burg- und Trachtenfest, und in Mörlenbach eben die Kerwe.

Kerwe bedeutet Kirchweih, weshalb sie der Weihe der Kirche durch den Bischof gedenkt. Im Katholischen wird auch gerne der Gedenktag des Heiligen gefeiert, dem die örtliche Kirche geweiht ist. Mancherorts sind das dann zwei Feste, in der Kerwe hier fließt das beides zusammen.

(Danke für den Hinweis Michael Bauer :-).)

(Und manchmal wurde sie auch aus logistischen Gründen verschoben, denn Kerwezeit ist fast immer im (Spät-)Sommer und Herbst, also nach der Getreideernte. Und es gibt auch Orte, die Kerwe feiern, ohne überhaupt eine Kirche zu haben.)

In Mörlenbach ist der heilige Bartholomäus der Patron, dessen Gedenktag am 24. August ist. Die Kerwe findet daher hier immer am letzten Augustwochenende statt und dauert vier Tage. Das Drumherum hat sich über die Jahre entwickelt und verändert sich auch weiterhin.

Los geht es am Freitagabend mit dem kleinen Umzug. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Landsknechte, die es seit 39 Jahren gibt. Ihre Mitglieder tragen bei Festen blau-gelbe Uniformen (bzw. Kleider bei den Landsknechtinnen – oder Landmägden?) und sind mit stumpfen Waffen und einer Kanone bewaffnet (in die sie dann Böller werfen). Sie gehören zum Heimat- und Kulturverein. Weswegen sie gegründet wurden, darüber könnte man wohl einen eigenen Beitrag schreiben.

Der Kerwekranz wird aufgehängt

Auf jeden Fall tragen sie den Kerwekranz beim kleinen Umzug, der der Eröffnung vorangeht. Der Kranz muss dann noch „geweiht“ werden (mit einer Gießkanne) und wird anschließend, während die Feuerwehrkapelle spielt, an einer Art Galgen über der Brücke aufgehängt, die zur Kerwezone führt. Dabei darf der „Kerwemarsch“ nicht fehlen, den es wohl vielerorts gibt.
Dessen denkwürdigen Text, der natürlich bei Ortsnamen und Dialektdetails variiert, habe ich neulich ergoogelt:

Refrain: Die (Dingsbumsbäscher) Kerb is do
was sin die Leit so froh es is e Reitschul do
Die (Dingsbumsbäscher) Kerb is do
was sin die Leit so froh heidi heido

Sie laafe nackisch uff de Stroos arum
un kaue Gerwinngumm un kaue Gerwinngumm
Sie laafe nackisch uff de Stroos arum
was sein die leit so dumm heidi heido

Geh hom un steck dei Hemm anoi
es kennt verisse soi es kennt verschisse soi
Geh hom un steck dei Hemm anoi
es kennt verisse soi verschisse soi

Dann geht es in den zentralen Bewirtungsbereich am Anfang der Kerwe. Während die Feuerwehrkapelle weiterspielt, stellen sich die Landsknechte auf der Bühne auf. Der Bürgermeister eröffnet dann mit einer Ansprache die Kerwe. Unser jetziger trägt dabei Odenwälder Tracht; der davor hatte eine Landsknechtuniform an, und bei dem davor … das weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr.

Das Kerwepärchen beim Umzug in der Kutsche

Dann kommt das Kerwepärchen zu Wort. Es rekrutiert sich in der Regel aus dem Umfeld der Landsknechte und trägt ebenfalls eine solche Uniform. In Mörlenbach halten sie eine kurze Rede im Dialekt, die aber nichts mit der oben erwähnten Predigt zu tun hat, sondern einfach nur auf das Fest einstimmt.

Fassbieranstich Mörlenbacher Kwere 2025

Natürlich darf wie bei so ziemlich jedem Fest der Fassbieranstich nicht fehlen. In Mörlenbach übernimmt das der Bürgermeister. Letzter Punkt der Eröffnungsfeierlichkeiten ist hier noch eine Show zu Beginn der Dunkelheit. Früher war es immer ein klassisches Feuerwerk, in den letzten Jahren wurde stattdessen mit einer Drohnenshow, einer Feuershow und dieses Jahr mit einem nachhaltigeren Feuerwerk experimentiert. Grund dafür ist nicht zuletzt, dass die Waldbrandgefahr in manchen Jahren doch recht hoch ist.

Feuerwerk

Danach wird gefeiert. Teenager besaufen sich und kiffen in versteckten Ecken der Kerwe, es gibt Musik, Schießbuden, Fahrgeschäfte – das ist wahrscheinlich überall gleich, ob Schützenfest oder Kirchweih.

Der nächste Höhepunkt ist der große Umzug am Kerwesonntag. Dazu ziehen alle möglichen Vereine, Mitglieder der politischen Gremien sowie Kindergruppen durch den Ort. Meist hat der Umzug ein Motto, an das sich die Teilnehmer mehr oder weniger mit Kostümen und Dekoration halten. Dazu kommen diverse Musikgruppen – entweder aus der Gemeinde selbst oder auch solche, die man dazubucht. In den letzten Jahren hat es sich eingebürgert, dass auch umliegende Kerwevereine oder Kerwejugenden mit einem Wagen dabei sind und dabei in der Regel mit viel Krach und Nebelmaschinen auf ihr Fest aufmerksam machen.


Am Montag geht es weiter mit einem Frühschoppen, es folgt noch Musik, und irgendwann ist die Kerwe dann vorbei. Mir fällt gerade auf, dass mir hier im Ort kein Kerwegottesdienst präsent ist, obwohl Mörlenbach traditionell recht katholisch ist.

So, jetzt wisst ihr Bescheid!

Gelesen: Heinz Ohff, Der grüne Fürst

Diese Biografie ist mir zufällig in dem von meinem Mann und mir betreuten Bücherregal in die Hände gefallen. Der Fürst, von dem hier die Rede ist, ist Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785–1871). Ich gestehe, dass ich mit dem Namen so gar nichts anfangen konnte und auch nicht viel schlauer war, als im Buch erklärt wurde, dass nach ihm das (mäßig schmackhafte, finde ich) Fürst-Pückler-Eis benannt wurde. Wobei man sagen muss, dass Pückler einem Konditor nur aus Nettigkeit diese Benennung gestattete und das Originalrezept auch komplexer war und Alkohol enthielt. Aber sei’s drum.

Nicht bewusst war mir dagegen, dass Pückler zu seiner Zeit einer der bekanntesten Schriftsteller war und auch sonst eine sehr berühmte und berüchtigte Figur des öffentlichen Lebens. Er war von hohem Adel und involviert in die Politik seiner Zeit, wobei er zwischen eher konservativen und sehr liberalen Ansichten changierte. Auch sprach er sich schon für eine Art europäisches Bündnis aus, lange bevor solche Ideen salonfähig wurden. Er schrieb sehr viele Briefe und bewahrte von allem Duplikate auf, sodass es wohl niemanden aus jener Zeit gibt, von dem so umfassende schriftliche Zeugnisse vorliegen. Er soll – neben Heinrich Heine – der beste Stilist der deutschen Sprache im 19. Jahrhundert gewesen sein. Er hatte Kontakt zu nahezu allen Intellektuellen, die sich in seiner Reichweite befanden. Und er war Vorlage für manche Romanfigur, unter anderem in Die Pickwickier von Charles Dickens.

Pückler brachte außerdem die englische Gartenkunst nach Deutschland. Seine Gärten waren Wallfahrtsorte für Gartenliebhaber, das Buch, das er über Gartenkunst herausgab, ein Standardwerk.

Aber Pückler hatte noch viele andere Seiten. Er war umtriebig, reiste nicht nur durch Europa, sondern auch jahrelang durch den Orient und Afrika. Er war verschwenderisch, ständig pleite, und verbrachte daher auch vergeblich Jahre auf der Suche nach einer reichen Partie, die seinen Schuldenberg tilgen sollte. Dafür ließ er sich sogar von seiner wohl geliebten, wenn auch ununterbrochen betrogenen Frau Lucie scheiden, mit der er aber trotzdem weiter zusammenlebte. Sie hatte eher die Rolle einer mütterlichen Freundin inne. Pückler hatte Humor, der allerdings ein bisschen „drüber“ sein konnte, wie man heute sagen würde. Legendär war wohl eine Feier, die er selbst veranstaltete und versteckt beobachtete, und bei der er die entsetzten Gäste durch Provokateure glauben ließ, sie würden auf Leichentüchern dinieren und Tote essen.

Mir gefällt der Stil sehr gut, in dem die Biografie von Ohff verfasst wurde. Sie liest sich leicht und locker und oft auch humorvoll – fast so, als hätte der Stil des Schriftstellers Pückler im Biografen gut hundert Jahre später nachgewirkt. Mir hat auch gefallen, dass Ohff mit Sympathie an seinen durchaus nicht in allen Punkten sympathischen und aus heutiger Sicht sicher auch sehr schwierigen Forschungsgegenstand herangeht (ich sage nur: Affären mit sehr jungen Mädchen), ohne dessen Fehler kleinzureden oder zu verschweigen. Hier hatte er wohl viel Schützenhilfe von Pückler selbst, der – wie es im Buch mehrfach heißt – der schärfste Kritiker seiner selbst gewesen sei. Ohff zeichnet mit vielen, aber nicht zu vielen Details ein lebendiges Bild Pücklers; dabei lässt er auch manches weg, zum Beispiel viele der sehr, sehr, sehr zahlreichen Liebschaften. So entfaltet sich ein interessantes und durchaus unerwartetes Stück preußischer Geschichte, geprägt von einem Charakter irgendwo zwischen Byron (von Pückler sehr verehrt) und Casanova – und eben nicht von Pickelhauben und steifem Protestantismus.

Ich habe mich beim Lesen gut amüsiert und mir gedacht: Ach, den Pückler hätte ich gern mal kennengelernt.

Warum hat man ihn seitdem vergessen? Er passt wohl in seiner Exzentrik nicht ins 19. Jahrhundert in Preußen. Und man nahm ihm – schreibt Ohff – wohl auch seine Sympathie für Juden übel, besonders natürlich ab 1933.

Die Biografie wurde übrigens schon 1991 veröffentlicht und beklagt unter anderem, dass der Muskauer Park, den Pückler als ersten anlegte, im polnischen Teil – die Neiße und damit die Grenze DDR–Polen verlief mitten hindurch – verwilderte. Seit der Wende gibt es aber ein deutsch-polnisches Gemeinschaftsprojekt, das den Garten wieder aus seinem Dornröschenschlaf weckt. Pückler hätte das bestimmt gefreut.

Gelesen: Zuversicht von Katharina Afflerbach

Untertitel: Wahre Geschichten vom Weitermachen und Wachsen in schwierigen Zeiten

Nicht jedes Buch, das ich lese, findet seinen Weg hierher in den Blog. Dieses jedoch hat mich auf besondere Weise berührt. Es war ein Zufallsfund aus der Stadtbücherei.

Katharina Afflerbach, die nach einer Karriere in der Wirtschaft ins Coaching wechselte, erzählt von ihren persönlichen Erfahrungen mit Krisen, Verlusten und Neuanfängen und davon, wie sie daran gewachsen ist. Sie schreibt offen, verschweigt weder Umwege noch Fehler und zeigt so ein authentisches, ungeschöntes Bild ihres Weges.

Eingewoben in ihre eigenen Schilderungen sind die Geschichten von 17 weiteren Menschen, die ebenfalls mit dem Themen Weitermachen und Wachsen konfrontiert waren. Manche Erlebnisse sind vielen vertraut wie eine berufliche Neuorientierung, eine Trennung. Andere gehen tiefer unter die Haut: Flucht, lebensbedrohliche Krankheiten, Sucht. Besonders berührt hat mich die wertschätzende und nicht wertende Haltung, mit der Afflerbach diesen Menschen begegnet. Sie dankt ihnen ausdrücklich für das, was sie von ihnen lernen durfte, und lässt uns Leserinnen und Leser daran teilhaben.

Eines der zentralen Themen des Buches ist die Erkenntnis, dass das Leben nicht immer fair ist. Es hält Schmerz, Ungerechtigkeit und auch eigene Fehler bereit. Doch ebenso zeigt es, dass wir innere Ressourcen entwickeln können, um damit umzugehen – dass wir uns gegen Zumutungen von außen wehren, uns selbst verzeihen und Veränderungen anstoßen können.

Die Geschichten machen sichtbar, woher Menschen ihre Kraft ziehen: aus der Liebe zur Familie, aus der Natur, aus Spiritualität oder dem Glauben an Gott.

Mich hat das Buch bewegt. Manchmal habe ich mit feuchten Augen gelesen. Und es hat mich dazu gebracht, auf mein eigenes Leben zu schauen – eines ohne dramatische Katastrophen, aber wie wohl jedes Leben mit seinem Anteil an Herausforderungen, radikalen Wendepunkten und dunklen Tälern.

Rückblickend denke ich: Ja, ich habe Fehler gemacht, manches hat lange gedauert. Aber ich habe auch vieles richtig gemacht. Sonst wäre ich heute nicht so zufrieden mit mir und meinem Leben.

Wenn ich einmal alt bin

Wie will ich sein, wie will ich leben, wenn ich älter, wenn ich alt bin? Darüber denke ich mit Anfang 50 und mitten in den Wechseljahren hin und wieder nach.
Vor kurzem las ich dazu einen Artikel in der Zeit, in dem die 53-jährige Autorin Simone Buchholz überlegte, wie sie später mal leben möchte – in der Stadt oder auf dem Land, hier oder im Ausland, allein, zu zweit oder doch eher in einer Senioren-WG?
Auch in dem (lesenswerten) Buch von Miriam Stein: „Die gereizte Frau. Was unserer Gesellschaft mit meinen Wechseljahren zu tun hat“ geht es neben vielem anderen (dem Blut, der Wut, dem Bauchfett) darum, wie man sich in diesen Jahren neu justiert mit Blick auf das, was kommt.

Wie will, wie werde ich wohl mit Ende 60 oder 70 leben?

Auch wenn ich älter bin, will ich viel im schönen Odenwald wandern gehen, wenn ich kann.

Nun, höchstwahrscheinlich hier in der Region und bescheiden. Meine Rente ist kaum der Rede wert, dazu habe ich zu lange studiert, meine Mutter gepflegt und wenig verdient. Dass man als freie Lokaljournalistin keine Millionen scheffelt, ist wohl hinlänglich bekannt. So viel arbeiten, dass ich eine auskömmliche Rente bekäme, kann ich gar nicht mehr in diesem Leben.

Und das macht mir zumindest zurzeit auch kein bisschen Sorge. Zum einen neigt man in meiner Familie dazu, mit Anfang/Mitte 70 dement zu werden oder schon tot zu sein. Das strebe ich nicht an, aber ich weiß inzwischen, dass man sein Leben nicht völlig planen kann.

Dann ist es so, dass ich mir heute gut vorstellen kann, dass ich, sollte ich körperlich und geistig dazu in der Lage sein, auch mit 70 oder 75 Gemeindevertretersitzungen und Theaterstücke besuche und darüber schreibe. Warum nicht! Mir macht das ja Spaß. Vor kurzem sprachen der beste Ehemann von allen und ich darüber, ob wir zu arbeiten aufhören würden, wenn wir eine gute Sofortrente im Lotto gewinnen würden (wir spielen natürlich nicht). Wir waren uns einig – nein.

Seht, die Malven auf dem Felde… oder so.

Und wenn ich mit 70 oder 75 körperlich und geistig so kaputt bin, dass ich nichts mehr tun kann – spielt es dann eine Rolle, ob ich viel Geld habe? Ich nehme an, man wird mich in diesem Land schon nicht verhungern lassen, ebenso wenig, wenn ich mit 70 einfach keinen Bock mehr auf Arbeit habe. Viel brauche ich, brauchen wir nicht, wir haben uns einen gewissen bohemian-studentischen Lebensstil nie abgewöhnt, ihr wisst schon, Senfgläser als Trinkgläser, die Küche von 1970, mein Auto älter als Gott. Das ist alles verhältnismäßig billig. Ich kann mir gut vorstellen, im Alter noch bescheidener und in einer kleinen Wohnung zu leben statt im eigenen großen Haus, oder aber da mit mehr Menschen zu wohnen als jetzt.

Freizeitbeschäftigungen, die nichts oder wenig kosten, pflege ich ja jetzt schon – von Wandern über Lesen bis Heimatkunde erforschen. Ich scherze manchmal darüber, dass ich lauter Rentnerhobbys betreibe.

Rentnerhobby: Pilzesammeln


Und wie will ich sein, was für eine Frau wäre ich gerne mit 70? In dem oben erwähnten Artikel von Simone Buchholz schreibt diese: „Ich werde eine liebende, mächtige Hexe sein, nicht zu gefährlich, aber ein bisschen“ – und dann weiter, dass sie schick aussehen will und hohe Schuhe tragen möchte und viel Schmuck.

Letzteres werde ich nicht, ich liebe Wanderstiefel und Teva-Sandalen. Aber im ersten Teil finde ich mich wieder. Mein Markenzeichen, ziemlich viele wilde hennarote Haare, werde ich behalten. Ich werde, muskulös und mollig, mit geflickten Jeans und derben Wanderstiefeln durch die Wälder stampfen, am Arm einen Korb mit Pilzen, Beeren und Kräutern, die ich gerade gesammelt habe. Mein Gesicht wird braungebrannt und runzelig sein, wie ein freundlicher Apfel. Ich werde oft fremde Menschen anquatschen, mehr oder weniger weise Ratschläge geben, dubiose Kräutertinkturen verteilen und mich von niemandem einschüchtern lassen.

Man wird mich immer noch im Ort kennen, weil ich allerlei komische kulturelle und künstlerische Dinge tun und auf jeder Demo gegen dumme Menschen mitlaufen werde. Vielleicht werde ich in der Gemeindevertretung sitzen und alle nerven. Ich werde irgendwann angefangen haben, etwas verstörende und wirre Bücher zu veröffentlichen, die seltsamerweise einen gewissen Leserkreis finden. Und manche werden sagen, dass ich in Vollmondnächten mit anderen dicken alten Frauen nackt über die Wiesen tanze; aber das wird natürlich nur ein dummes Gerücht sein.

Im lichten Klingen

Eines der ersten heimatkundlichen Themen, das mich interessierte, waren Odenwälder Sagen und Mythen sowie die Orte, um die es dabei geht. Das Interesse begann schon in der Kindheit, konkreter wurde es dann in meinen Zwanzigern, also vor einem halben Leben.

Ein Ort, der sagenhaft und, wie ich finde, auch sagenhaft schön ist, ist der Lichtenklinger Hof.

Er ist am besten von den Wanderparkplätzen Hardberg (Wald-Michelbach, Ortsteil Siedelsbrunn, beim Kloster Buddhas Weg) oder dem Parkplatz Lichtenklingen (im nördlichen Eiterbachtal) erreichbar. Tafeln informieren dort über die Wanderwege, die zu der Kapellenruine führen.
Der Wald dort ist schön, die Gegend als Ausflugsziel beliebt. Doch an Werktagen kann man trotzdem oft lange alleine unterwegs sein. Es gibt diverse Rundwanderwege, die man wählen kann.

Das Forsthaus

Der Lichtenklinger Hof hat drei Elemente: ein altes Forsthaus, das nicht mehr genutzt wird, eine Quelle, die als heilkräftig gilt, sowie die verfallene Kapellenruine „Sankt Maria im Lichtenklingen“.
Das Gelände wird bis heute genutzt: Immer um Mariä Himmelfahrt herum gibt es (seit 1980 wieder) eine Prozession dorthin mit Kräuterweihe. Besondere Kräutersträuße, hier auch Kräuterbuschen oder Würzbüschel genannt (mit diversen Variationen der Schreibweise), spielen im Brauchtum immer noch eine Rolle. Aber dazu ein andermal mehr.
Außerdem ist die Kapelle, weniger auch die Quelle, sichtbar Anlaufpunkt für Anbetung. Das erkennt man an dem bunten Sortiment von Dingen, die vor allem in der Kapelle abgelegt werden: Marienfiguren und -bilder, Kruzifixe, Kerzen, aber auch Blumen oder Opfergaben, die auf eine eher nicht-christliche Form der Anbetung schließen lasse

Die Kapelle wurde zum ersten Mal 1387 urkundlich erwähnt. In der Reformationszeit wurden die Gottesdienste eingestellt; das Kirchlein wurde 1563 vom calvinistischen Kurfürsten Friedrich III. zum Abbruch freigegeben. Um 1800 wurde eine der beiden Quellen in einem Brunnen gefasst, der bis heute Wasser liefert. Im 19. Jahrhundert ging das Gelände in staatlichen Besitz über; das Hofgut wurde zum Abbruch verkauft. Bis 1901 wurde noch das dortige Forsthaus genutzt.
Um den Verfall aufzuhalten, wurde die Kapelle ab 1910 restauriert.
Die Quelle und die Kapellenruine haben die Fantasie der Überwälder angeregt. So heißt es, dass die Quelle heilkräftig sei und schon zu vorchristlicher Zeit als heilig verehrt wurde. Zur tatsächlichen Heilwirkung ist zu sagen, dass das Wasser bei einer Untersuchung in den 1950er-Jahren erhöhte Magnesiumwerte aufwies, was medizinisch durchaus sinnvoll sein kann. Auf jeden Fall schmeckt das kalte Wasser vorzüglich; ich nehme immer gern einen Schluck dort.


Mit dem „uralten heidnischen Brauchtum“ ist es wie oft so eine Sache. Belegt wird das unter anderem mit dem Brunnenstock und seinen Symbolen: Blütenblätter, Rosetten und Pinienzapfen. Doch dieser Brunnenstock stammt nach meinen Informationen von etwa 1800. Da war das germanische Heidentum sogar im Überwald schon deutlich auf dem Rückzug, behaupte ich mal
Sagenhaft ist auch die Kapelle: So heißt es, nachdem sie in der Reformationszeit dem Verfall überlassen worden war, hätten einige Männer aus Unter-Abtsteinach die Marienfigur mit dem Jesuskind mit sich genommen, um sie in Sicherheit zu bringen. Doch auf geheimnisvolle Weise kehrte sie drei Mal in die alte Kapelle zurück. Erst der vierte Versuch, sie umzusiedeln, gelang. Es soll sich dabei um jene Figur handeln, die heute in der Unter-Abtsteinacher Kapelle steht.
Außerdem weiß die Sage von einer geheimnisvollen weißen Frau und von einem verborgenen Schatz zu berichten.

Wenn man vom Lichtenklinger Hof Richtung Siedelsbrunn läuft, kommt man noch an der schönen Liebfrauenbuche vorbei. Wie die zu ihrem Namen kam, der auf Maria hindeutet, weiß ich aber nicht.

Mehr Informationen vor allem zur Geschichte des Ortes findet man unter anderem in der Abtsteinacher 1000-Jahr-Chronik, die der Heimatforscher Dr. Peter W. Sattler herausgegeben hat.

Der Mann und die Maus

Heute hatten wir beim Spaziergang ein kleines Erlebnis, das bei mir etwas nachgehallt hat. In einer Rasthütte nahe des Parkplatzes, von dem aus wir aufgebrochen waren, saß ein jüngerer rauchender Mann mit braun gebranntem Gesicht, einem großen Rucksack und Kleidern neben sich, auf dem Tisch eine Bierflasche. „Hilfe!“, rief er uns zu, „ich habe einen Notfall!“.

Ganz ehrlich, ich dachte: Ach herrje, ob wir wohl gleich angeschnorrt werden? Wir gingen trotzdem zu dem Mann und sahen, dass er mit seinen Händen eine kleine zitternde Maus beschützte, die er vorsichtig auf ein Kleidungsstück gebettet hatte. Die Babymaus, so erklärte er uns, sei ganz alleine, er habe sie auf der Straße gefunden. Doch sie nehme weder Haferflocken noch Käse noch Wasser zu sich, was er alles liebevoll um das zerrupft und ziemlich krank aussehende Tierchen herum ausgelegt hatte. Er glaubte, dass Milch dem Tier helfen könnte. Ob wir etwas Milch dabei hätten?

Hatten wir leider nicht, wie wir ihm versicherten. Natürlich bezweifelte ich, ob Milch dem Tierchen hätte helfen können. Doch es rührte mich an, wie der Mann alles ihm Mögliche aufbot, um einem kleinen, wahrscheinlich dem Tode geweihten Wesen zu helfen.

Der beste Ehemann von allen schlug vor, beim buddhistischen Kloster nebenan zu fragen, ob die vielleicht etwas Milch hätten. Da war er schon, sagte der Mann. Doch die hätten keine Zeit gehabt, ihm zu helfen, sie müssten meditieren.

Abschließend bot er uns noch einen Schnaps an, den wir ablehnten, und er bedankte sich mehrfach, dass wir ihn nicht ignoriert, sondern versucht hatten, zu helfen. Er würde bei der Maus bleiben und über sie wachen.

Ich dachte: So viel Liebe und Mitgefühl für ein kleines, hilfloses Wesen von einem Menschen, der wahrscheinlich gerade kein Obdach hat und sicher einige Probleme in seinem Leben.

Und wie philisterhaft von den ach so achtsamen Buddhisten, dass sie diesen beiden Wesen nicht helfen wollten, weil sie zu beschäftigt damit waren, zu meditieren.

Nett zu sich sein

Ich beschäftige mich gerade wieder ein bisschen damit, wie der Umgang mit dem eigenen Körper sich auf die Psyche auswirkt, und lese dazu ein schönes Einstiegsbuch (Zuhause im eigenen Körper von Sabine Ecker). Irgendwie auch ein bisschen doof, ich weiß ja eigentlich alles, habe auch jahrelang Tai Chi und Yoga gemacht… aber dann schleicht sich doch wieder viel Wissen aus im Alltag.
Nun denn, ab September werde ich mal wieder einen Yogakurs machen. Und bis dahin auch ein paar mehr Übungen aus dem Büchlein. Wobei ich auch sonst versuche, nett zu meinem Körper zu sein: gutes Essen, viel Bewegung, nicht zu viel Stress und genug Schlaf. Und atmen!
Auch und gerade dann, wenn die Psyche mal etwas ruckelig unterwegs ist (Wechseljahre), ist die Konzentration auf solche Basics einfach zentral.

„Nett zu meinem Körper sein“ klingt natürlich etwas merkwürdig, da ich ja mein Körper bin, sozusagen die Hardware und Software in einem. Aber wenn man sich das Geistige und Körperliche schon getrennt vorstellt, wie es ja auch in unserer Kultur recht üblich ist, dann sollte man auch denken: Mein Körper ist nun mal meine Partnerin, solange ich lebe.

Wenn man seinen Körper dagegen die ganze Zeit kacke findet, weil er nicht schön oder stark genug ist, ihn mit Junkfood und Bewegungsunfähigkeit oder Suchtmitteln misshandelt, ihn stresst und quält – wieso sollte er dann nett zu einem sein und ständig glücklich machende Hormone ausschütten und gesund und schmerzfrei bleiben?

Manche haben schon eine echt toxische Beziehung mit sich selbst.

Ein Auwald (fast) in der Stadt

Von einer Woche im Jahr abgesehen, die wir meist am Meer oder in den Bergen verbringen, sowie dem einen oder anderen langen Wochenende mit Freunden machen wir relativ häufig Heimaturlaub.

So haben wir natürlich auch schon die meisten Sehenswürdigkeiten und lohnenden Wanderwege in der Umgebung besucht. Doch letzte Woche betraten wir Neuland – ein Wald- und Naturschutzgebiet am Rande, ja fast mitten in einer Großstadt: die Reißinsel und der Waldpark in Mannheim.

Die Reißinsel ist nach Carl Reiß benannt, der sie 1881 zur Tongewinnung kaufte. Doch wegen ihrer landschaftlichen Schönheit ließ er sie unangetastet. Er zahlte seinen damaligen Geschäftspartner aus und behielt das Gelände. Nach seinem Tod im Jahr 1914 ging die Reißinsel mit der Auflage an die Stadt Mannheim über, sie möglichst unberührt zu lassen.

Der Rhein an der Reißinsel gehört zu den wenigen Abschnitten des Flusses in der Region, die im 19. Jahrhundert nicht durch Johann Gottfried Tulla und seine Nachfolger begradigt wurden.

Geizliesl Katja freute mal wieder – an unserem Startpunkt am Stephanienufer konnte man kostenlos und zeitlich unbegrenzt parken.

Da wir rund 11 Kilometer liefen und einige kleine Schlenker und Pausen einlegten, waren wir mehrere Stunden unterwegs. Wir umrundeten das Gewässer „Bellenkrappen“ bis zur Spitze der Reißinsel, dann folgten wir den Wanderwegen zunächst am Rhein zurück zum Eingang in das Naturschutzgebiet. Wir machten einem kurzen Abstecher auf den kiesigen Rheinstrand.

Selbstverständlich blieben wir, wie es im Naturschutzgebiet geboten ist, ansonsten auf den Wegen. Menschen begegneten wir – abgesehen von zwei jungen Frauen – im Naturschutzgebiet keinen. Die Mischung aus Waldeinsamkeit und Rheinidylle und dann doch wieder einer Wolke aus Asphaltgeruch und Lärm, die vom Industriegebiet gegenüber herüberwehten, war interessant.

Ein paar Impressionen:

Der Rhein – mal idyllisch, mal Industrie und Hafen

Ein Rhein-Hühnergott! Tatsächlich fand ich drei auf einem Fleck.
Na, könnt ihr euch auf diese Uhr in Ludwigshafen einen Reim machen?
Am Bellenkrappen

Ein Aussichtstürmchen, das man nicht erklimmen konnte, aber mit süßem Graffiti

Wo der Hagen den Siegfried meuchelte

Do geht es long!

Eines muss man den Odenwäldern vom Schlage der Überwälder, genauer: der Grasellenbacher und Gras-Ellenbacher (das eine bezeichnet die Gesamtgemeinde, das andere den Ortsteil) ja lassen: Sie haben eine gewisse Chuzpe. Das dachte ich zumindest, als wir heute zum Wandern den sagenumwobenen Ort Gras-Ellenbach anstrebten. Dort „hagend“ und „kriemhildet“ es sehr viel vor sich hin rund um die Nibelungenhalle, die den ganzen Charme ihres Baujahres 1973 versprüht (nichts gegen den Jahrgang! Ich denke manchmal, ob mein Charme inzwischen auch so ein bisschen eosin-orange daherkommt?).

Die Nibelungenhalle

Hintergrund des Nibelungen-Hypes, der hier schon gute alte Tradition hat, ist der Siegfriedbrunnen, der sich auf der Gemarkung Grasellenbachs befindet. Ihr wisst schon, die Quelle, wo Hagen dem edlen Recken den Speer just an jene Stelle des sonst dank Drachenblut unverwundbaren Körpers bohrte, wo zuvor dessen Geliebte Kriemhild ein Kreuzchen in seine Gewandung stichelte. (Findet ihr das auch so merkwürdig, also psychologisch gesehen? Aber von solchen Momenten hat die Nibelungensage ja einige.)

Wie auch immer: Sehr viele Wegweiser deuten die Hügel hinauf zu eben jenem Ort, der inzwischen mit einem Sandsteinkreuz versehen ist. Auf dem Weg dorthin findet man viele Infoschilder mit Details der Nibelungensage. Die Quelle tröpfelt eher ein bisschen vor sich hin, als kräftig zu fließen. Aber gut: Was da fließt, ist ja auch seit 1952 kein Quell-, sondern Gras-Ellenbacher Leitungswasser; ein Notbehelf, nachdem die Quelle versiegte. So schrieb zumindest der mittlerweile verstorbene Heimatforscher Peter W. Sattler in den „Geschichtsblättern Kreis Bergstraße“ (Bd. 33, 2000).

Der berühmte Siegfriedbrunnen

Entdeckt, dass an just jenem Ort der Hagen den Siegfried erschlug, hat übrigens – laut Sattler – schon 1845 der geheime Hofrat Dr. Knapp. Auch Joseph Victor von Scheffel ließ sich überzeugen, dass die berühmte Quelle genau da sein musste. Eindeutig!

Natürlich mögen kritische Geister nun den Finger heben und zum einen anmerken, dass es noch ein paar andere „echte“ Siegfriedbrunnen im Odenwald gibt. Und dass das Nibelungenlied nun mal eine Sage, ein Märchen ist (wenn auch mit ein paar echten historischen Figuren wie Attila) und es daher auch keine echten Schauplätze für die Geschehnisse geben muss, ja kann.

Ach was. Das kümmert die Grasellenbacher und Gras-Ellenbacher nicht und Wanderer ebenso wenig. Denn es ist ein schöner Rastplatz im Wald, und auch sonst kann man dort eine schöne Runde drehen: mit alten Grenzsteinen, sehr vielen Blau- und Himbeerbüschen, Wasserbüffeln und einem Stück Waldmoor, durch das ein hübscher kleiner Pfad führt (dass man den wegen der Witterung aktuell nicht betreten soll, lasen wir erst am Ende).

Noch ein Nachtrag zur Grasellenbacher und Gras-Ellenbacher Chuzpe: Die ist heute noch aktiv. So war es nicht zuletzt einem prominenten Grasellenbacher aus Hammelbach zu verdanken, dass die Gemeinde – nebst den Nachbarkommunen Wald-Michelbach und Rimbach – ein paar ansehnliche Fördermittel für einen Aussichtsturm, zwei begehbare Steinbrücken, einen Spielplatz und einen Radweg aus dem Topf „Nationale Projekte des Städtebaus“ erhielt. Ein Radweg zwischen zwei Dörfern und ein Spielplatz in einem Ortsteil mit 68 Einwohnern als national bedeutsamer Städtebau? Da schmunzelt sogar der düstere Hagen. Aber der Trommturm macht wirklich was her!

Der Trommturm
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