Eine meiner großen Leidenschaften ist das Wandern. Oder, weil sich das nach sportlichen 30-km-Märschen anhört, das Spazierengehen. Heute war ich mit dem besten Ehemann von allen unterwegs.
Wir sind seit längerer Zeit mal wieder im Bereich des Weinheimer Hirschkopfes und Saukopfes herumgelaufen. Dabei haben wir eine abgekürzte Variante des dortigen Wanderwegs 2 gewählt, der am Wanderparkplatz am Ende des Weilers Nächstenbach beginnt.
Bei der Wanderung über Saukopf und Hirschkopf gibt es einiges zu sehen. So stößt man auf dem dortigen Höhenweg auf diesen merkwürdigen Turm – der keiner ist. Es handelt sich um einen Abluftschacht des Saukopftunnels, der seit 1999 den Weg ins Weschnitztal abkürzt – und die Staus ein paar Kilometer weiter verlagert. Aktuell baut man eine Ortsumgehung um Mörlenbach.

Wenn man „nach dem Thurm“ gehen will, ist aber der Hirschkopfturm gemeint.

Vor dem kleinen, steilen Aufstieg zum Hirschkopf sind wir noch über den Saukopf gewandert und haben von der Hütte „Schauinsland“ den Blick über meine kleine Welt genossen – das Weschnitztal.

Zwischendurch kommt man auch am Hölzerlipsstein vorbei. Der Grund für die seltsamen Ausbuchtungen in dem Stein erklärt folgende Sage: Eine Mutter schickte ihre Tochter aus, um der Tante Brot und Wein zu bringen. Die Tochter musste durch den Wald, und Hölzerlips, der Räuber, trat ihr entgegen. Er erschlug das Kind. Nach vielen Stunden suchte die Mutter ihre Tochter und fand sie erschlagen am Wegesrand. Ihre Tränen erweichten die Steine, und noch heute kann man die Abdrücke der Weinflasche und des Brotes im Stein sehen…
Den Räuber Hölzerlips und seine Bande gab es wirklich, aber darüber erzähle ich ein andermal mehr.

Jetzt aber endlich: der Hirschkopfturm.

Sehr viele Stufen sind es nicht hinauf, aber sie sind eng und schmal.

Auch oben hat man nicht viel Platz, aber der Ausblick in den Odenwald oder ins Rheintal (siehe Bild) ist toll.

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