Buchklingen ist ein kleiner Ortsteil von Birkenau, der hoch in den Odenwaldhügeln liegt und von dem man einen schönen Blick Richtung Bergstraße hat. Der Name deutet schon darauf hin, dass es eine waldreiche Gegend ist, in der Buchen vorherrschen.


Es gibt dort aber auch viele Wiesen, auf denen unter anderem Büffel grasen. Bei unserem Spaziergang haben sie sich in Wanderwegnähe leider nicht blicken lassen. Die Tiere gehören zu einem Restaurantbetrieb in Löhrbach, der sie als Bisonburger & Co. auch auf der Speisekarte hat.

Ich mag schon lange eine kleine Madonna, die dort am Wegrand in ihrem Schrein steht. Früher war diese Nische sehr düster und voller Spinnweben, heute ist sie sauber. Beeindruckend ist auch die schöne große Eiche, die daneben steht.

Wir machten bei der Wanderung einen kleinen Schlenker weg vom Höhenweg, der mit dem grünen Andreaskreuz bzw. Quadrat bezeichnet wird, auf den Burgensteig, den eine blaue Burg kennzeichnet. Das war ein ziemlich steiler Aufstieg auf den Wachenberg.

Der Weg führt – ebenso wie der Höhenweg – zur Wachenburg. Die mittelalterliche Anmutung dieser Burg ist sozusagen „fake“. Sie wurde erst 1928 fertiggestellt und dient als Treffpunkt und Erinnerungsstätte studentischer schlagender Verbindungen. Jedes Jahr am Freitag nach Christi Himmelfahrt kommen die Studenten und „Alten Herren“ nach Weinheim – ein Tag, an dem ich, als wir noch in Weinheim wohnten, die Innenstadt mied. Diese Mischung aus männlicher Bierseligkeit und Fackelmärschen sagte mir einfach nicht zu.

Auf dem Rückweg machten wir einen Schlenker vorbei an einem besonderen Grenzstein, einem sogenannten „Dreimärker“, da er eine Stelle markiert, an der drei Gemarkungen zusammenstoßen. Auf dem Stein kann man auf einer Seite „GB“ lesen, das bedeutet „Großherzogtum Baden“. Außerdem ist eine Weinleiter darauf zu sehen, die die Stadt Weinheim symbolisiert. Das „H“ – auch als Maueranker gedeutet – steht auf den Grenzsteinen der Region für die Gemeinde Birkenau. Auf der dritten Seite ist „GH“ zu lesen – für das Großherzogtum Hessen. Auch heute markiert der Stein noch die Grenze zwischen Birkenau/Hessen, Gorxheimertal/Hessen und Weinheim/Baden-Württemberg. Wie oft bei solchen Dreimärkern wirkt auch dieser Stein etwas angenagt – das kann an Schäden durch Fuhrwerke und Forstarbeiten liegen. Allerdings wurde früher oft auch absichtlich etwas von solchen Steinen abgeklopft, da man ihnen im dörflichen Aberglauben allerlei heilende Kräfte zuschrieb.

Die Wanderung wurde im Nachhinein überschattet davon, dass plötzlich das Handy des besten Ehemanns von allen losheulte und eine Katastrophenwarnung absetzte: Die Polizei habe Mannheims Innenstadt gesperrt. Wir wunderten uns – ich dachte an so etwas wie einen Banküberfall. Was wirklich los war, sahen wir dann erst zu Hause.
Ich kenne die Wanderung seit meiner Kindheit. Mit der OEG nach Weinheim, dann via Windeck und Wachenburg zum „Grünen Baum“ in Buchklingen. Wie oft war ich auch als „Leiter“ zu Fortbildungen etc in der Martinshütte! Hat mich berührt, dieser Post.